Maßatelier Kalaizis » Brautkleider, Festkleider, Kinderkleidung von Annett Kalaizis

Vita

1982 bis 1984      Ausbildung zur DamenmaßschneiderinAnnett-Kalaizis

1984 bis 1986      Musternäherin im Musterbüro der Jugendmode des VEB DLK Leipzig

1987 bis 1989      Meisterschülerin IM VEB DLK Modeatelier Leipzig, Bereich Maßanfertigung

1989                      Erhalt des Meisterbriefes

1989 bis 1991      Selbstständige Tätigkeit, im Bereich Maß- und Kollektionsfertigung

1992 bis 2004      Maßschneidermeisterin bei der Firma Silke Wagner

seit 2005               Selbstständigkeit, Gründung des Maßateliers Annett Kalaizis

 

 

 

Man sollte meinen, dass sich 32 Jahre professionelle Näharbeit nicht allein in 7 Lebensetappen einer Vita fassen lassen. Man sollte auch meinen, dass sich der Wunsch zu meinem heutigen Beruf bereits in jungen Jahren, etwa durch das Drapieren und kindlichem Handnähen von Stoffresten an Teddy-und Puppenkörpern, formuliert hat.

Sicher hatte ich spezielle Fingerfertigkeiten, welche sich im Modellieren von Ton oder Pappmache, dem Gestalten von Kollagen aus Papier, dem Malen und Zeichnen oder dem Gestalten von textilen Gebilden durch Knüpfen oder Makramee, niederschlugen. Jedoch auf die Idee zu kommen, Kleidungsstücke zu gestalten und zu fertigen, wäre ich bis zu meinem 16. Lebensjahr nie gekommen.

Als sich aber mein größter Wunsch Ärztin zu werden, also Medizin zu studieren, in der damaligen Zeit nicht realisieren lies, rief mir meine Mutter, die Erinnerung an ihre Mutter, meine Großmutter, wach, welche sich den Beruf einer Schneiderin selbst aneignete und damit nicht nur ihr Leben meisterte, sondern auch noch 4 Kinder, z.T. in schwerer Zeit damit ernährte. Sie schwärmte von den Kleidern der Töchter begüterter Bauern, welche bis zur Kirmes fertig werden mussten und wo auch schon mal meine Tanten und meine Mutter bis tief in die Nacht hinein Schnittkanten von Hand umstechen mussten, weil eben nur eine Maschine mit Geradstich verfügbar war. Da auch meine Mutter für uns Kinder strickte und nähte, konnte ich immer an der Entstehung ihrer Stücke teilhaben (manchmal sogar sehr bewusst, wenn sich ein kratziger wollener Jackenkragen zur Anprobe um meinen Hals schmiegte).

Eine erste Begeisterung übertrug sich also, aber vielleicht war es in jenen Tagen der Entscheidung für mich wichtig, überhaupt etwas zu lernen, was mir nicht ganz so abwegig erschien, wie jene Berufe, welche mir in der damaligen Berufsberatung natürlich nur unter Berücksichtigung der wirtschaftlichen Aspekte, nahegelegt wurden.

Ich bewarb mich also für eine Ausbildung zur Damenmaßschneiderin und bekam 2 Jahre kompaktes und solides Basiswissen vermittelt. Die Meisterausbildung, welche sich nach 3 Jahren anschloss, war mir dann sogar wichtig, denn die intensive Schnittkonstruktion, der Zuschnitt und das Modellieren am Körper sind wesentliche Bestandteile der selben.

Dass man alle Facetten eines Handwerkes nicht in der Berufs-oder Meisterausbildung erlernen kann, muss man wohl nicht betonen. Nur das lebenslange, intensive Arbeiten, verbunden mit dem Ausprobieren der verschiedenen Materialien und Techniken, lies mich wachsen und Erfolge bestärkten das Streben nach neuer Erfahrung und weiterer Verbesserung.

Ich denke, man muss ein klein wenig von seinem Handwerk besessen sein, da die unglaublich viele Zeit, die man für die Optimierung von Fähigkeiten und Fertigkeiten braucht, oftmals auch alle Freiräume im Alltag beansprucht. Diese gesunde Portion Perfektionismus kommt einer Einzelanfertigung in besonderem Maße zu Gute. Ein Stück erst dann dem Kunden mit auf den Weg zu geben, wenn man das sichere Gefühl hat, es ist wie für ihn geschaffen und weist keine Qualitätsmängel auf- dies ist ein hohes Ziel, dass jede Bemühung lohnt.